Heiliges Blechle! Ein glühendes Anodenblech.
Es musste diesmal etwas schneller gehen: Röhrenverstärker mit neuen Röhren versehen, ratzfatz, „mal eben», Arbeitspunkte eingestellt und kurz getestet. Soweit alles OK. Nur das leise, „komische», Brummen störte mich etwas. Die Gelegenheit war aber günstig und aus Jux und Dollerei wollte ich auch einmal das „Röhrenglühen bei Nacht» photografisch festhalten.
Nanu?
Messgerät angeschlossen, Ruhestrom (BIAS) kontrolliert…
Uuuups!
Fatal, fatal, sprach der Schakal.
Es stellte sich heraus, dass sich eine Röhre nicht für alles Geld auf dieser Welt in den Arbeitspunkt bringen lassen wollte. Schaltung geprüft – o.B. Schliesslich die Röhre als defekt deklariert. Als Ruhestrom ging bei dieser Röhre nur 0,00 Volt oder knapp 1 Volt (siehe Querverweis: Ruhestromabgleich)!
Unter normalen Bedingungen (Sichtverhältnisse) waren die glühenden Anodenbleche aber nicht zu erkennen! Zumindest nicht am Anfang.
Was lernen wir daraus?
Erstens: Wenn es „komisch» brummt, ist garantiert irgend etwas faul und der Fehler nicht unbedingt eine Masseschleife.
Zweitens: Gelegentlich mal das Licht ausschalten, dann sieht man auch die Anodenbleche glühen.