In einer deutschen HiFi-Gazette wurde ein namhafter Röhrenverstärker getestet. Für das zu erwartende Ergebnis brauchte man sechs Seiten. Hochauflösende Bilder inklusive. Man will sich ja schliesslich auch ein Bild machen, gell?
Das Ergebnis lässt sich mittels drei Buchstaben zusammenfassen: Gut. Die Bilder sind auch gut. Zu gut. Denn ein Bild zeigt ein winziges Detail, was bei jedem Elektronik-Hobbyisten Fragen aufwirft.
In diesem Fall hätte man doch auf ein Bild verzichten sollen. Das muss man doch sehen bzw. erkennen (wenn man etwas Ahnung hat). Oder man ordert beim Vertrieb bzw. Hersteller zwecks Photosession einen neuen Verstärker. Natürlich verbunden mit dem Hinweis, dass da wohl augenscheinlich (!) etwas nicht „koscher» ist. Das jedoch wäre moralisch auch nicht „koscher» – dem Leser gegenüber.
Für den technische Laien: Im Kreis sieht man einen gut „gebräunten» Widerstand. Das lässt darauf schliessen, dass dieser gut heiss wird (wurde). Das wiederum ist so nicht richtig. Links neben dem Widerstand befindet sich in unmittelbarer Nähe ein Elko. Dieser wird, auf kurz oder lang, unter Blähungen leiden. Alle anderen Widerstände sehen übrigens „bläulich-gesund» aus.
Der Testbericht stammt übrigens aus dem Jahre 2009 und bin nur zufällig darüber gestolpert. Auch ist dieser Röhrenverstärker offiziell nicht mehr im Programm bzw. hat ein „upgrade» erfahren. Es war mir nicht möglich herauszufinden, ob es sich um einen Einzelfall (Ausreisser) handelt, oder ob das ein serienmäßiges „Feature» ist war.
Sie besitzen einen (teueren) Single-Ended Stereo-Röhrenverstärker, der (u.a.) mit zwei Monsterröhren bestückt ist?
Hinten am Chassis befinden sich neben dem Netzschalter auch zwei Regler für den Ruhestrom (BIAS)?
Seitlich des Netzanschluss befindet sich eine Phasen-Kontrollleuchte und darunter ein „Ground»-Schalter (wahrscheinlich ein „Ground-Lift» Schalter, um Brummschleifen gar nicht erst entstehen zu lassen)?
Ich würde die Bodenplatte aufschrauben (lassen) und mal nachschauen… 😉