Jeder, der nur ein „bisschen» in der Öffentlichkeit steht, hat das gleiche Problem: Irgendwie will irgendwer von den „Promi-Strahlen» profitieren. So oder so. Und ist man, so als „Promi», nicht willig, die Strahlkraft auf andere zu übertragen, dann kann es schon mal richtig fies werden.
So ungefähr lässt sich die Geschichte umschreiben, die mir vor kurzem zugetragen wurde, mit der Bitte, dass mal „so oder so ähnlich» publik zu machen. Nein, nicht von Angus Young (wohnt zufällig hier in der Nähe), auch nicht von Hello-Dolly (zufällig auch in der Nähe) und auch nicht von Panik-Udo dessen „nahe Bekannte» hier zufällig mal eine Kneipe führte. Ich meine tatsächlich die grosse, weite HiFi-Welt. Da soll es ja Leute geben, die HiFi nicht nur hobbymäßig betreiben, sondern damit auch noch Geld verdienen wollen / müssen (nennen wir diese Menschen einfach mal „berufsmäßige HiFi-Hobbyisten»). Das ich einige „Namen» aus der HiFi-Szene mehr oder weniger persönlich „gut» kenne, ist ein, ebenso mehr oder weniger, offenes Geheimnis. Das wir uns über Gott und die Welt austauschen, ist natürlich und da wir uns alle über die Zeit kennen gelernt haben, verständlich. Dabei ist meist nur Eins gemeinsam: HiFi-Gerödel im weitesten Sinne. Nur in einem Fall ist die Schnittmenge doch grösser…
Da hat man sich also irgendwie einen Namen in der „HiFi-Szene» (mehr oder weniger hart) erarbeitet. Lange Zeit steht man dann quasi im „Rampenlicht» und wohin man kommt und geht – jeder will mal die Hand aufgelegt haben oder es wird ein Selfie geschossen, um dann in Foren (oder auf Fratzenbuch) damit anzugeben und ggf. eine kleine Märchengeschichte dazu zu dichten: „Hier, ich habe ’Mister X‘ getroffen und wir haben lange gefachsimpelt… Ich gehöre jetzt auch zum Kreis der ’Auserwählten’…» Blöd nur, wenn herauskommt, dass das „lange gefachsimpelt» lediglich ein „Hallo» war und dass das Selfie nur unter Zwang („Ich weiss, wo Dein Haus wohnt…») zustande kam.
Das mag sich zunächst nicht weiter tragisch anhören und man kennt das bereits von Jesus und seiner Boygroup. Mit der Zeit aber kann das nerven. Man verliert quasi die Kontrolle über sich selbst und sein Leben. Man liest in Foren (oder auf Fratzenbuch) etwas über sich, was man getan oder gesagt haben soll und kann sich partout nicht mehr daran erinnern. Man kann sich noch nicht einmal daran erinnern, mit demjenigen überhaupt mal ein Wort gewechselt zu haben. Eine eigene Meinung (über HiFi, Plattenspieler, Lautsprecher, Verstärker) darf man auch nicht mehr haben und sie vor allem nicht mehr öffentlich kund tun. Tut man es dennoch, ist eine virtuelle Kreuzigung unmittelbare Folge. Jesus hat, wenn man der Bibel glauben darf, vielleicht zweimal die Fassung verloren – ansonsten war er mit einer Engelsgeduld gesegnet. „Mister X» heisst jedoch nicht Jesus und ist zudem ein stinknormaler, sterblicher Mensch, dem öfters die Gäule durchgehen.
Glauben Sie nicht? Ich zitiere mal auszugsweise:
Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viele Leute unsereinen anzapfen wollen… Mit allem Möglichen, wobei es selten um Infos, sondern um die Tatsache irgendeiner Beziehung geht, mit der man dann angeben kann. Und sehr oft wurde ich auf diese Art und Weise schrecklich verarscht, (falsch) zitiert oder in Foren an den Pranger gestellt. Oder benutzt, um auf mich drauf zu hauen, weil es opportun ist, auf die „berufsmäßigen HiFi-Hobbyisten» [Begriff von mir geändert] einzuschlagen. Weil ich ein arg verbranntes Kind bin, lehne ich inzwischen jede Art von Beziehung zu „Hobbyisten» [Begriff von mir geändert] ab, außer jener, dass sie meine Veröffentlichungen konsumieren, vielleicht sogar bezahlen. […] Aber das wars dann auch.
Kannst Du Dir entfernt vorstelllen, wie unsereiner (nicht nur in Foren) schon durch die Mangel gedreht wurde? Auch mit schlimmsten Lügen, übelsten Behauptungen, Beschimpfungen, etc, pp.? Ich bin nur sehr sehr vorsichtig geworden… Und das gilt für jeden Profi in meiner Branche […]
„Mister X» zieht also die Notbremse: Schluss, Aus, Fini und Rückzug. Keine oder kaum noch öffentliche Auftritte (wenn man es so bezeichnen will). So oder so ähnlich haben das schon Andere gemacht und kochen nun im Verborgenen ihr Süppchen.
Genau das kam jetzt mit voller Wucht ans Tageslicht (und hat mich zunächst echt fassungslos gemacht) und beweist, dass es auch in der HiFi-Szene nicht einen Deut besser zugeht, als woanders auch (nachzulesen im gut sortierten Zeitschriftenhandel, Abteilung Regenbogenpresse). Schade. Dabei könnte man, so als reiner Hobbyist, von den „berufsmäßigen HiFi-Hobbyisten» wie „Mister X» noch etwas lernen. Wenn aber Lug und Trug, Neid sowie Selbstsucht vorherrscht, sollte man sich nicht wundern, dass „berufsmäßige HiFi-Hobbyisten» sich abschotten. Dabei sind das nur Menschen wie Sie oder ich – nur mit dem gleichen Hobby (die sich nur zu gerne mal austauschen würden).
Das Ergebnis des Verhaltens der Menschen im Netz ist (nicht nur für mich) der Rückzug aus demselben, mit Ausnahme professioneller Schnittstellen. Da jegliches Vertrauen, jegliche Form, Stil und normales Verhalten verloren gegangen ist. Wenn das die neue Zeit ist, kann sie mir gestohlen bleiben.
Whäääm!
Das sollte zu denken geben.
Auch „Mister X» weiss nicht alles und macht, völlig ungöttlich, auch noch Fehler. Wehe, wehe, man erwischt ihn dabei, das er etwas nicht weiss oder gar einen Fehler gemacht hat. Das konnte ich vor längerer Zeit einmal live verfolgen, als ein „Röhrenspezi» Infos über einen Laser (die Dinger, die erst bei 1000 Volt Licht machen) in einem Forum erfragen wollte. Da der „Röhrenspezi» gleichzeitig noch ein „berufsmäßiger HiFi-Hobbyist» war, wurde er schnell verbal niedergeknüppelt. Wegen HiFi, nicht wegen des Lasers. In der jüngsten Vergangenheit präsentierte ein anderer „berufsmäßiger HiFi-Hobbyist» eine kleine Röhrenschaltung und was passierte? Die Schaltung und damit der Autor wurde von genau der gleichen „Knüppeltruppe» nach allen Regeln der Kunst (des schwarzen Blocks) verrissen. Da darf man sich nicht wundern, wenn man „Mister X» nicht mehr in den Foren findet. Derzeit ist eigentlich nur noch ein „berufsmäßiger HiFi-Hobbyist» aktiv. Einer von wievielen?
Noch Fragen?
-Friedrich Hunold-
PS: Wenn Sie so einen „berufsmäßigen HiFi-Hobbyisten» demnächst auf einer, wie auch immer gearteten, HiFi-Messe treffen, wünschen Sie ihm freundlich einen guten Tag. Wenn Sie Glück haben, trinkt er mit Ihnen an der Bar ein Bierchen. Und noch ein Tipp: Auch „berufsmäßige HiFi-Hobbyisten» haben mal Feierabend. An der Bar reden Sie dann natürlich nicht über HiFi, sondern über die nette Bedienung, die Ihnen zwei Bier ’rüberschiebt (Fünf Euro in die Chauvi-Kasse wirft). Wenn „Mister X» mit Ihnen über HiFi reden will, dann macht er das von sich aus.
PPS: Im Gegensatz zu Angus, Dolly oder Udo sind die berufsmäßigen HiFi-Hobbyisten arme Schlucker und können sich kein Management leisten, die sie „abschotten».