Inizia il Curiosa
Das Auslöten der Elkos hatte ich einfacher in Erinnerung… Kein Wunder, wenn man die (kurzen) Anschlussbeinchen so umknicken muss, dass diese einen Kontakt zu den eigentlichen Lötaugen auf der Platine bekommen. Es stellte sich heraus, dass sich auf der Platine nachträglich gebohrte Löcher befanden, durch die dann die Bauteile gesteckt wurden. Überdeckt wurde das teilweise mit dicken Lötklecksen. Was, zum Henker…?
Und es fehlten ganz genau zwei Widerstände, die laut Schaltplan aber hätten vorhanden sein müssen und sowohl im vorherigen Simply-845 als auch im Smart-845 zu finden waren. Überhaupt machte die Platine… – Nun, wie soll man sagen…? – bestenfalls (!) den Eindruck eines Vorserienmodells. Also etwas, was auf gar keinen Fall – also nie nicht – in den Handel gelangen sollte.
Incremento Curiosa
Das führte wohl dazu, dass zwei Siebwiderstände falsch verlötet wurden. Und zwar an den Stellen, wo es so herzallerliebst gebruzelt hatte.
Im Schaltplan werden für diese Widerstände je ein 220Ω/5W genannt. Zu Beachten ist, dass sich der Schaltplan auf die Monoblock-Version (also Smart-845) bezieht. In der Simply-Realität fand sich bisher an diesen Stellen zwei Widerstands-Konglomerate mit einer Gesamtleistung von je 20W in einer Kombination von Serien- und Parallelschaltung. Also zwei 220Ω/5W Zementbunker seriell (ergibt 440Ω/10W) und diesem „Widerstand“ das Gleiche parallel geschaltet (ergibt wieder 220Ω aber eben 20W „stark“).
Das mag – das nur nebenbei – übertrieben erscheinen, ist aber wohl der enormen Wärmeentwicklung geschuldet. Verschlimmert wird das Ganze, wenn nicht ausreichend eine „Umluftkühlung“ erfolgt und wenn diese Widerstände senkrecht statt waagerecht montiert werden (Hotspot). Befinden sich dann auch noch Elkos in unmittelbarer Nähe, darf man sich über aufgeblähte Elkos nicht wundern. Aus diesem Grund wurden in den „normalen“ Simplys die Ladeelkos auch auf der Platinenunterseite gelötet. Reduziert man jedoch den Widerstandswert, erhält man auch eine „Wohlfühltemperatur“, ohne Abstriche in der „Siebwirkung“ befürchten zu müssen.
Harmloses Fehlerchen
In diesem Simply waren diese Widerstände nun aber alle parallel geschaltet. Wat soll dat dann? Nur bei einem Widerstand konnte nachgeschaut werden, welcher Ohm-Wert aufgedruckt war: 220Ω. Also war davon auszugehen, dass alle Widerstände diesen Wert haben werden. Hätte ja sein können, dass man vier 1kΩ-Widerstände eingesetzt hatte (ergäbe zwar 250Ω, aber die 30Ω Differenz spielt an dieser Stelle nur temperaturmäßig eine Rolle).
Bei viermal 220Ω parallel hätte man um die 55Ω messen müssen (ein Wert, der praktisch überhaupt keine Rolle spielt), tatsächlich waren es aber 110Ω. Je Parallelschaltung hatten zwei Widerstände, wenn überhaupt, nur noch sporadischen Kontakt und liessen sich auch „einfach“ so aus der Platine herausziehen – also „kalt Entlöten“.
Fatales Fehlerchen
Zwei weitere Siebwiderstände in diesen Spannungszügen fehlten, wie erwähnt, hingegen völlig. Was besonders für die Spannungsversorgung des externen Phono-Vorverstärkers von essenzieller Bedeutung war! Um es mal so auszudrücken: Was nützt die schönste Gondola und der beste Gondoliere, ohne Venedigs Wasserstrassen? Eben. Wenn überhaupt, nur bedingt brauchbar…
Okay, es war sehr warm an jenen Tagen und es kann natürlich auch sein, dass in Folge dessen bei mir das Oberstübchen kognitiv überlastet war… Dann jedoch hätte der externe Phono-Pre zumindest „nicht ganz“ richtig funktioniert…
Randnotiz: Die 845 wurde bisher ja eh schon geknüppelt. An den Betriebsbedingungen bei Curiosa hätte aber wohl jeder Sadist seine Freude gehabt. Gut möglich also, dass die „wenige Jahre“ alten 845 nun ebenfalls das Stadium „End of Life“ erreicht haben. Was sich übrigens später, bei einem ersten Testlauf, dann auch bewahrheiten sollte…
Die üblichen „Standardfehler“ spielen hingegen keine Rolle mehr, da das Netzteil sowieso etwas „umgemodelt“ werden sollte. Das alles erinnerte doch stark an ein anderes italienisches „Gerät“: „Fehler In Allen Teilen“, Sie wissen schon…
Es ist nun müßig darüber zu spekulieren, wie so etwas überhaupt auf dem Markt kommen konnte. Der – oder Diejenige, die das zusammengeschustert hatte, muss wohl so richtig tiefenentspannt gewesen sein.
Der Rest des Customizings läuft dann so ähnlich ab, wie beim Simply-Monoblock (Smart-845), denn diesmal habe ich es riskiert, die „Look alike“-SRPP durch eine „normale“ Röhrenschaltung zu ersetzen. So ähnlich wie eben beim Smart-845. Berücksichtigt werden musste die Heizspannung (12,6V) sowie deren „Stärke“ (max. 1A) und die zur Verfügung stehende Versorgungsspannung.
Terminare con Simply Curiosa. Viva la musica!