Spark 9021 D

Die Beschaltung der Vorstufe geschah – auch typisch – auf engstem Raum. Und besonders in diesem Bereich hatte Spark eine sehr eigene Auffassung, wie man derartige Keramik-Lötleisten montiert. Damit sind wir beim Thema.

9021-Vorstufe / -Treiber

Das entwickelte sich zur „Großbaustelle“.

Da wären erst einmal die Widerstände. Teilweise waren sie vom „harten Leben“ gezeichnet. Weil wegen „kein Platz“, wurden einige Widerstände unterdimensioniert, mit der Folge, dass die sich dann über Gebühr erwärmten. So wie montiert bildete sich da auch ein Hotspot und das ist bei elektronischen Bauteilen nie nicht gut. Deshalb ja auch die Wärmeleitpaste beim Gleichrichter, die die „natürlichen“ Unebenheiten der Materialoberfläche nur ausgleichen soll.

Die Abwärme dieser Bauteile wurde (und wird) bestenfalls nur knapp ausreichend abgeführt. Lüftungslöcher? Das Thema war immer schon völlig überbewertet. Folge: Wärmestau. Kommt die beachtliche Abwärme der 211 dazu, wird’s innen ganz schön muckelig. Noch muckeliger wird’s, wenn überschüssige Spannung verbraten werden muss. Auch aus diesem Grund die Elkos mit erweitertem Temperaturbereich.

Man schaue sich das Schaltbild vom Kondo-Ongaku an. Dort sind an einigen Stellen, zwei gleiche 2W-Widerstände parallel geschaltet. Der Widerstandswert halbiert sich, aber verdoppelt die Leistung. 4W-Widerstände verbaut man nicht ohne Grund. Den Grund für Parallelschaltung kenne ich dagegen nicht, 4W- oder 5W-Widerstände gab es immer schon. Auch in Japan.

Das kommt nun davon, wenn man sklavisch kopiert: Morrison hat im Schaltplan auch nur Widerstände mit „2W“ angegeben. Das, was hier verbaut wurde, war allerhöchstens 3W. Ich darf versichern, dass an diesen Stellen auch 5W-Widerstände gut warm werden…

Die obligatorischen Probleme

Problem Nummer Eins: Es wird eine Triode benötigt, die mit mindestens 4W Anodenverlustleistung daherkommt und in einer Oktalfassung passt.
Problem Nummer Zwei: Ich muss mit den viel zu engen Gegebenheiten zurechtkommen.
Bei Problem Nummer Drei kam richtig Freude auf: Die Keramik-Lötleisten waren – Luft anhalten – nur angeklebt. Und der Kleber klebte natürlich nicht mehr. Oder kaum… Die Dinger wurden nur noch von Draht und den Bauteilen „gehalten“… Das hatte ich erfolgreich verdrängt. Ist ja nicht nur bei diesen Verstärkern der Fall. Luft holen.

Klare Kiste: Da müssen „richtige“ Lötleisten „richtig“ montiert werden. Also mit Schraube und Mutter. Meine Begeisterung hält sich – wegen 1mm Stahlblech – in Grenzen. Verdammt, ich bin kein Metaller… In 1mm Stahlblech bohrt man nicht „mal eben so“…

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Ich versuche es anders und löse damit auch das Problem Nummer Zwei. Nicht perfekt, aber um Längen besser und sicherer als Klebetechnik und Bauteile auf engstem Raum zusammenzupferchen.

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Das Einser-Problem erledigt sich mit der, bereits vom Besitzer bestückten, 6SN7GT-B von alleine.

frihu

…hört gerne Musik. Über Röhrenverstärker. Musikrichtung egal. Ausser Jazz, Hip-Hop, House, Metal, Trash, Schlager, Volksmusik, Gangsta-Rap (noch schlimmer, wenn in Deutsch gebrüllt). Da krieg' ich ein Hörnchen. Autor der Bücher: Hören mit Röhren, Röhrenschaltungen und High-End Röhrenschaltungen. Artikel in hifi-tunes (Röhrenbuch 2): Bauteileauswahl für Röhrenverstärker und EL509 Single-Ended Röhrenverstärker im Selbstbau

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